Im ersten Semester habe ich nur ein Pflichtmodul über Internationale Beziehung ausgewählt, das aus einer Vorlesung, einem Seminar und einem Tutorium entstanden ist. Ich habe so geplant, weil ich gedacht habe, dass es noch einige Zeit dauerte, bis ich mich auf dem Tempo der deutschen Universität einstellen konnte. Die Realität hat bewiesen, dass ich die Schwierigkeit der Aufgabe richtig eingeschätzt habe. In Deutschland wurde die Fähigkeit der Studierenden selbst zu lernen hoch geachtet. Deshalb mussten wir außer dem Unterricht noch viel recherchieren, um vorzubereiten und wiederzuholen. Jede Woche gab es mehr als hundert Seiten von Lektüren zu lesen. Unserer Dozent, Herr Dr. Siegfried Schieder, war ein sehr strenger und ernster Lehrer. Er hat fast in jeder Sitzung Fragen über die Lektüre gestellt, um zu prüfen, ob die StudentInnen sie gelesen und richtig begriffen haben. Unsere Leistungen wurden durch aktive Beteiligung im Seminar, ein Gruppenreferat, eine individuelle Textpräsentation und einen Klausur gemessen. Das Referat dauerte normalerweise eine Stunde, und zwei Woche vor dem Referat mussten wir mit den Dozent über die Fragestellung und die Schwerpunkte besprechen.
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